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ADMIN

Hallo margrit,

Du sprichst viele Aspekte an. Und vor allem: Du schätzt viele dieser Aspekte korrekt ein und weißt, wo Du hin willst. So wird Dein Weg weitergehen. Ich versuche, hierbei ein wenig hilfreich zu sein.

Zunächst zum Foto oben:

Dieses Sonnenblumenfoto hilft uns. Es zeigt deutlich weniger Artefakte. Die Gründe hierfür sind in erster Linie: Schluss der Blende um eine Stufe auf 4.0 und ISO-Wert 100.

(Übrigens: Abgesehen von diesen technischen Verbesserungen zeigt dieses Foto eine sehr schönes Motiv, dem Du mit einer sehr gelungenen Bildaufteilung eine tolle Wirkung gibst. Und genau da solltest Du weitermachen :-)! Dazu unten mehr.)

Ebenfalls sehr gut bei diesem Foto: Trotz Sonneneinstrahlung kommt es in den hellen Bereichen nicht zu diesen Lichtausrissen, wie dies bei anderen Fotos der Fall war. Das liegt daran, dass der Helligkeitsunterschied zwischen den Licht- und den Schattenbereichen nicht so groß ist, dass der Sensor dies nicht mehr bewältigen kann. Du erinnerst Dich an das Stichwort „Dynamikumfang“. Hier bei diesem Foto sind die Lichtbereiche zwar hell, aber eben nicht zu hell und damit überstrahlt.
Hinzu kommt, dass die beschienenen Blütenteile nicht weiß sind. Und genau diese Zusammenhänge wirst Du einschätzen lernen, sodass die Fotos immer besser werden.

Nun konkret dazu, wie es weitergehen könnte:

Lösung 1:
Klar, Du kannst Dir eine neue Kamera kaufen, bestenfalls mit einem Makroobjektiv bestückt, Dich zusätzlich zwecks RAW-Entwicklung in ein Bildbearbeitungsprogramm einarbeiten und auf diese Weise einen völlig neuen Kurs fahren.

Du könntest aber zunächst auch folgenden Weg gehen (das wird später mein Vorschlag – grins):

Lösung 2:
Fotografiere weiterhin mit der FZ300, dies ist schließlich keine schlechte Kamera. Und von nun an beachtest Du ein paar Dinge, die dazu führen werden, dass die technische Qualität Deiner Fotos besser wird. Du solltest folgende Punkte beachten:

  • Wähle nicht mehr Blende 2.8. Nutze Blende 4.0 oder 5.6.
    Sollte das Licht nicht ausreichen, suche Dir ein anderes Motiv. Dahinter steht der generelle Grundsatz: Es lassen sich einfach nicht alle Motive immer gut fotografieren!
     
  • Wähle möglichst ISO 100, max. ISO 200.
    Sollte das Licht nicht ausreichend sein – siehe Punkt eins.
     
  • Gehe mit Deiner Kamera nicht an den "Anschlag" des möglichen Nahbereichs.
    Bleibe also etwas weiter vom Motiv weg. Hier meine ich das Wort etwas wörtlich. Das heißt also nicht, dass Du nicht mehr in den Nahbereich hineingehen sollst. Reize ihn aber nicht voll aus. Gehe relativ nahe ran (eben nicht bis an den machbaren "Anschlag"), und beschneide das Foto anschließend so, dass Du mittels dieses Beschnitts eine weitere "Rest"vergrößerung erzielst.

    Hier machen wir einen Bruch bezüglich einer Regel, die wir bei Makrotreff haben. Wir haben festgelegt, nicht mehr als etwa 10% zu beschneiden. Dafür haben wir Gründe. Es gibt aber auch Gründe, warum Du eine stärkere Beschneidung durchführen solltest. Du wirst wahrscheinlich nicht mit Deinen Fotos riesige Abzüge machen werden oder große Buchseiten bedrucken wollen. Ich höre raus, dass Deine Hauptabsicht ist, Deine Fotos selbst am Monitor anzuschauen und im Internet zu präsentieren. Und das ist weiterhin möglich. Sollten hier Grenzen auftreten, werde ich dies rechtzeitig ansprechen. 

    Solltest Du irgendwann an den Punkt kommen, dass Du aus egal welchen Gründen nicht mehr Beschneiden möchtest, sehen wir weiter. Dann ist immer noch Lösung 1 möglich.
     
  • Fotografiere zunächst weiter im JPG-Format.
    Sobald Dein Sohn kommt, versucht Ihr zusammen, Euch ein kleines Programm für die RAW-Entwicklung aufzuspielen und zu bedienen. Hierzu brauchst Du nicht tief in eine Bearbeitungssoftware einzusteigen. Sollte es mit der Möglichkeit der RAW-Entwicklung klappen, gebe ich Dir ein paar Grundwerte, mit denen Du alle Fotos einheitlich behandelst. Auf diese Weise versuchen wir, das Rauschen infolge der kameraseitigen JPG-Konvertierung etwas in den Griff zu bekommen.

    Sollte es Probleme bei der Suche eines kleinen RAW-Konverters geben, versuchen wir (andere User hier und ich) Euch zu helfen.


Ich rate Dir, zunächst diesen weniger wilden Weg zu gehen, als jetzt sofort alles neu zu kaufen. Wie gesagt, die FZ300 ist keine schlechte Kamera. Und – wir reden hier die ganze Zeit über die technische Qualität Deiner Fotos. Das alles hat ohnehin kaum Auswirkung auf die kreative Qualität Deiner Bilder. Hierbei spielt die eingesetzte Kamera bzw. das eingesetzte System nur eine untergeordnete Rolle. Für diesen Aspekt solltest Du Zeit haben. Auf diesen kreativen Gesichtspunkt solltest Du Dich konzentrieren. Das wird Dir im Moment am besten gelingen, wenn Du erst einmal nicht die "große technische Welle reitest". Sollte Dich der Weg der von mir vorgeschlagenen Lösung 2 doch zu viel blockieren, werden wir das sehen. Dann kannst Du immer noch zur Lösung 1 gehen; die läuft Dir nicht weg.

Also, Lösung 2 ist mein Vorschlag. Solltest Du Dich für diese Lösung 2 entscheiden, können wir gerne gemeinsam weitergehen.

Lieber Gruß,

Roland

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