Hagebutten

Kommentarbereich

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Astrid,

ein tolles Motiv, aber warum mit ISO 3200? Bei einer Verschlusszeit von 1/2500s?

Ich glaube, es ist nicht sinnvoll, wenn ich das näher kommentiere, da Du die Argumente sicher vorher bereits weist. Deshalb frage ich mich, warum Du das Bild einstellst? 
Die "Folgen" der Kameraeinstellungen sind sichtbar und reduzieren deutlich die Qualität des Fotos.

Bitte nehme mir meine Sätze nicht übel, aber ich verstehe es wirklich nicht...

Liebe Grüße

Roland

Profile picture for user Ilas
Makronist

Hallo Roland,

warum sollte ich dir deine berechtigte Kritik übel nehmen?

Diese Art der Fotografie ist mir noch absolut fremd. Ich hatte mit dem alte Objektiv noch einmal einige Versuche gemacht und das Bild gefiel mir irgendwie gut.

Den Blick dafür muss man wohl auch erst "entwickeln". Mal sehen, ob das mit viel üben funktioniert.

L.G. Astrid 

 

 

 

 

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Astrid,

bei der Vintage-Makrofotografie gelten zunächst einmal viele Kriterien der "normalen" Fotografie bzw. der klassischen Makrofotografie. Dazu gehören beispielsweise die Kriterien der Bildgestaltung – die passt bei dem Hagebuttenbild von Dir sehr gut; Du hast die Hagebutten leicht nach rechts ins Bild gesetzt und lässt sie nach links in den freien Bildraum "schauen". Das wirkt sehr harmonisch.

Wie schon gesagt ist der ISO-Wert 3200 sehr hoch. Vor allem bei Makrofotos wirkt sich das nachteilig aus, da die kleinen Details, die man ja gerade mit der Makrofotografie herausarbeiten und sichtbar  machen will, verlorengehen. Das sieht man bei diesem Bild hier sehr schön an der Spitze der Hagebutten, dort, wo die dunklen "Fäden" sind.
Nachträgliches Schärfen und/oder Entrauschen führt sehr häufig zu einer Glättung des Bildes, das die plastische Wirkung, die vor allem die Fotografie mit alten Objektiven so auszeichnet, stark zurücknimmt oder sogar aufhebt.

Dadurch, dass man mit den alten Objektiven immer mit Offenblende fotografiert, hat man meistens keine oder nur geringe Lichtprobleme – vor allem bei einer so großen Offenblende wie die 1.7 des von Dir eingesetzten Rikenon-Objektivs. Die Folge sind meist recht kurze Verschlusszeiten, wodurch sich der ISO-Wert in der Regel in sehr komfortablen Bereichen bewegen kann. Hier bei dieser Aufnahme wäre durchaus ein ISO-Wert von 200 möglich gewesen – bei einer Verschlusszeit von etwa 1/125s. Die würde bei diesem Motiv im Normalfall ausreichen, um keine Verwacklung zu bekommen. Aber mit einem ISO-Wert von 200 hättest Du eine vollkommen andere Brillanz, Schärfe und Plastizität ins Bild bekommen.

Es ist beim Einsatz von lichtstarken Vintage-Objektiven immer sinnvoll, auf den ISO-Wert zu achten – und den dann möglichst niedrig einzustellen.

Weiterer wichtiger Punkt: die exakte Lage des Schärfepunkts. Blende 1.7 hat natürlich eine sehr geringe Schärfeebene. Und wenn man dann den Schärfepunkt nicht ganz genau positioniert, wird das Hauptmotiv schnell unscharf.
Beim Hagebuttenbild ist das Hauptmotiv die Hagebutte, genauer gesagt der vordere, kontrastreiche Teil der Frucht. Dorthin hast Du die Schärfe gelegt, sie aber nicht exakt getroffen. Dadurch ist dieser kontrastreiche Teil der Frucht recht unscharf.
Klar, wir sprechen hier von der Abbildungsleistung eines alten Objektivs in Offenblende (und nicht von einem hochkorrigierten modernen Objektiv). Aber das Rikenon kann schärfer, als es auf der Hagebutte zu sehen ist. Und Ziel ist es, die möglichst volle zur Verfügung stehende Schärfe auch tatsächlich zu erhalten.

Da die Hagebuttenzeit ja jetzt erst beginnt und die Früchte recht langlebig sind, kannst Du vielleicht genau das gleiche Motiv von gleicher Perspektive aus nochmals fotografieren, diesmal mit anderen Werten. Achte dabei genau auf die Lage der schmalen Schärfeebene; lege sie genau auf die dunklen "Fäden". Dann wirst Du den Unterschied zwischen beiden Fotos gut sehen können :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

Profile picture for user Ilas
Makronist

Hallo Roland,

danke für die schnelle Antwort mit Tipps und Erklärungen. 

für solche Versuche werde ich in Zukunft den Aufsteckblitz und ein normales Stativ mitnehmen. Bei der "Jagd" nach aktiven Winzlingen ist immer das Einbein im Einsatz. Das funktioniert damit besser. Den Blitz setze ich bei Insekten nur sehr selten ein.

Hagebutten werde ich noch mal als Motiv suchen. Dann aber an einer Stelle wo etwas Windschatten ist. Der ewige Wind ist hier in der Nordeifel immer ein Problem.

Mal sehen, was ich da mit mehr üben so hinbekomme.

L G. Astrid 

 

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich angezeigt. Deine Emailadresse ist nötig, um Dich über neue Antworten zu informieren.