Produkte Mondberge – Kalender, Magazin, Bücher

„Mondberge“ – Naturschutz in vielen Facetten

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„Mondberge“ – Naturschutz in vielen Facetten

Fr., 19/04/2019 - 01:00
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Alles begann mit der Idee, einen Fotobildband über die Berggorillas in Uganda zu machen. Mittlerweile hat das Projekt „Mondberge“ um Andreas Klotz, Michael Matschuck und Dirk Wahlscheidt über 240.000 Euro für Naturschutzprojekte vor allem in Afrika gespendet, indem es Bücher, Bildbände, Kalender und ein Magazin herausbringt.

Andreas Klotz ist Geschäftsführer einer Werbeagentur in Rheinbach bei Bonn, Afrika-Fan und leidenschaftlicher Natur-Fotograf. 2007 entwickelte er eine Idee: "Es sollte ein Bildband über Uganda und die letzten Berggorillas auf Erden entstehen." Nur noch etwa 720 Tiere gab es damals, rund die Hälfte davon lebt in Uganda in der Nähe des Ruwenzorigebirges, oftmals auch „Mondberge“ genannt. Es erstreckt sich tief im Westen Ugandas, im Grenzgebiet zum Kongo, und wurde zum Namensgeber für das Projekt.
 

Mount Stanley, © Andreas Klotz

Ohne Menschen geht nichts im Naturschutz

Aus der einen Buchidee zu „Perle Afrikas“ entwickelten sich weitere Bücher (auch das von mir besprochene Buch „Wildbienenhelfer“), Kalender, eine Webseite und ein Magazin. Heute ist „Mondberge“ eine eingetragene Marke für Medienprodukte – immer vor dem  Hintergrund, mit den Erlösen dazu beizutragen, Menschen, Natur und bedrohte Arten in Einklang zu bringen. Denn ohne die Menschen geht nichts – sowohl im Positiven wie im Negativen.

Wilderei, Raubbau an der Natur und die Ausbreitung des Menschen führten dazu, dass es heute – nach neuesten Zählungen, die auch von "Mondberge" unterstützt wurden – nur noch etwa 1.000 Berggorillas weltweit gibt. Ihr Schicksal erfuhr weltweite Beachtung durch den Film „Gorillas im Nebel“ mit Sigourney Weaver als Primatenforscherin Dian Fossey, die ihr Leben im Kampf für die Berggorillas verlor. Nicht nur in Uganda drängt der Mensch Flora und Fauna immer mehr zurück oder vernichtet sie sogar.
 

Berggorilla, © Andreas Klotz
 

Die durch den Verkauf der Medien eingenommenen Überschüsse wandern weiter an gezielt ausgesuchte, kleinere, teils ehrenamtlich geführte Organisationen. Den Betreibern von „Mondberge“ ist wichtig, dass möglichst nichts „verloren“ geht. „Reisen werden durch uns selbst oder Reiseveranstalter-Partner/-Sponsoren finanziert“, erklärte mir Andreas Klotz. „Wir erwirtschaften mit unseren Unternehmen durch ‘Mondberge‘ keine Gewinne und bringen ein großes persönliches und zeitliches Engagement auch in unserer Freizeit dafür auf.“
 

Beispiele, die von Überschüssen aus dem Verkauf von Medien (Magazin, Bücher, Kalender) finanziert werden:

Bild links: Baumpflanzaktion im Jahr 2018 in Uganda;
Bild rechts: Unterstützung einer Klinik durch die Ausstattung mit medizinischen Geräten (© Michael Matschuck);

Bild Mitte: die drei Herausgeber von Mondberge: v.l. Andreas Klotz, Michael Matschuck, Dirk Wahlscheidt

Es werden Programme unterstützt, die die Einheimischen dazu animieren, Natur- und Tierschützern zu werden. In Uganda helfen acht Schulen aus der Region bei Gorillazählungen oder Baumpflanzaktionen und werden ihrerseits mit Schulmaterialien unterstützt. Ein Hospital in der Gegend konnte mit medizinischen Geräten und Hilfsmitteln ausgestattet werden.
Mit dem Geld aus dem Bildband „Afrikas Süden“ wird in Namibia ein Projekt zur Erhaltung von Geparden mitfinanziert, in Lateinamerika und Indien hilft man beim Schutz von Soldaten-Aras und Tigern.

Umweltschutz von Anfang an

Umweltschutz betreibt „Mondberge“ aber auch selber, wenn es zum Beispiel um die Herstellung der Medienprodukte geht. Mitstreiter Michael Matschuck ist einer der Geschäftsführer eines Druck- und Medienhaus, in dem auch das Magazin „Mondberge“ gedruckt wird. Die Druckmaschinen werden mit Ökostrom betrieben, die Druckfarben basieren auf Sojaöl, und auf Lösungsmittel und Chemikalien wird weitestgehend verzichtet. Natürlich kommt das Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Die Magazine

Sechs Magazine in außergewöhnlicher Aufmachung, sogenannte  „MagaBooks“, sind bislang erschienen. Jede Ausgabe hat mindestens 100 Seiten, das Format ist deutlich größer als DIN A 4. Aufgemacht wie ein Magazin und gefertigt wie ein Buch, bestechen die Ausgaben vor allem mit der herausragenden Druckqualität beeindruckender Fotos und haptisch veredelten Titeln.
 


Cover der neuen Ausgabe 7 von Mondberge
 

Die Artikel beschäftigen sich mit der Umwelt und dem Natur- und Tierschutz in fernen Ländern – Themen aus Afrika bilden einen Schwerpunkt –, aber auch in heimischen Gefilden. Und so gibt es in einem Magazin sowohl Berichte über den Nationalpark Berchtesgaden wie auch über Geparde, und Belugas finden sich neben Urban Gardening. Des Weiteren sind Interviews mit Prominenten zu lesen, die sich für den Natur- und Tierschutz einsetzen, und Vorstellungen von Hilfsprojekten.

Am 20. April erscheint die siebte Ausgabe des Magazins, in dem es unter anderem einen großen Artikel über den Schutz eines Lebensraums geben wird, der mich besonders fasziniert: das Wattenmeer. Und Ihr werdet einen alten Bekannten treffen…

Roland Günter

Roland Günter ist Betreiber von Makrotreff und Chefredakteur von MAKROFOTO. Der Dipl. Forst-Ingenieur betreibt die Makrofotografie hauptberuflich und verwaltet ein umfangreiches biologisch-wissenschaftliches Bildarchiv.

Der Kern seiner Arbeit liegt in der Dokumentation biologischer Vielfalt. Zu diesem Themenkomplex werden seit vielen Jahren seine Fotos und Reportagen im In- und Ausland in vielen gängigen Zeitschriften und Buchproduktionen publiziert.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet die von ihm auf professionelles Niveau gehobene künstlerisch-kreative Vintage-Makrofotografie – also die Fotografie mit alten Objektiven an modernen Sensoren. Unter anderem hat er den einzigartigen Multivisions-Vortrag Fotografie mit Flair – Malen mit der Kamera konzipiert und neben anderen Events bei den Internationalen Fürstenfelder Naturfototagen vor großem Publikum gehalten.

Kommentare

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Erstellt von Thomas Boll (nicht überprüft) on So., 21/04/2019 - 23:32 Permalink

Hallo Roland

Gute Ideen braucht das Land.

ARTE sendete diesen interessanten Beitrag unter dem Titel: Warum verschwinden die Wapitis?

https://www.arte.tv/de/videos/055942-000-A/yellowstone-nationalpark/  (52Min)

Dieser Film sollte zur Pflicht werden bei Jägern und Fischern aber auch als Unterichtsmaterial an den Schulen. Systemdenken sollte in verschiedenen Fächern eingeführt, vertieft und geübt werden!- Leider stelle ich immer wieder fest, dass die meisten Leute von vernetztem Denken keine Ahnung haben.

Daher ist es für mich sehr schön, das es Leute wie dich gibt, die über das notwendige Wissen und Verständnis verfügen und vermutlich wie ich, immer wieder dazulernen.

Herzliche Grüsse, Thomi

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ADMIN

Hallo Thomi,

da stimme ich Dir voll und ganz zu. Wir wollen hier bei Makrotreff ab und zu auch über den Tellerrand schauen und uns im Gesamtkontext der biologischen Vielfalt interessante Ideen und Projekte näher anschauen. Da MONDBERGE selbst ein interessantes Projekt und in der neuen Ausgabe ein interessanter Artikel zur Biodiversität zu finden ist, habe ich mich zu dieser Vorstellung entschlossen.
Makrotreff ist sehr gut vernetzt und verfügt über eine hohe Reichweite, sodass solche Informationen in ein umfangreiches Netzwerk fließen – ein Puzzleteil im dringend nötigen großen Wandel.

Lieber Gruß,

Roland

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Makronist

Wir hatten dieses Jahr das ganz große Glück, die nach dem dominanten Silberrücken "Christmas" benannte Gruppe in Uganda zu besuchen. "Ja, is denn heut scho Weihnachten" war dabei noch untertrieben.

Zwei Dinge gefielen mir, neben dem großartigen Naturerlebnis, ganz besonders:

1. Das Geld für das Permit gibt man direkt dort ab, wo es dann auch tatsächlich zum Schutz des Lebensraumes und dadurch unmittelbar zum Schutz dieser wunderbaren Tiere eingesetzt wird.

2. Auf einem Randstreifen des Nationalparks "Bwindi Impenetrable Forest" wächst Tee. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Die einheimische Bevölkerung hat ein gutes Gefühl, auf Nationalparkgebiet auch noch für das tägliche Leben etwas erwirtschaften zu können. Zum anderen mögen die Gorillas keine Teeblätter und bleiben deswegen im Urwald. Es gab wohl noch Zeiten, da die Gorillas regelmäßig der Felder der Ugander geplündert haben.

In jedem Falle überbringe ich hier gerne die Grüße und die Botschaft der Ugander an die Europäer. Sie bitten darum und wünschen sich, dass möglichst viele Touristen ihr wunderbares Land besuchen.

Ich kann das nur jedem Naturliebhaber wärmstens empfehlen.

Viele Grüße und allzeit gut Licht!

Stefan

Christmas, der 25 jährige Silberrücken, der an Weihnachten zur Welt kam.

Was wird er wohl denken, wenn er diese Spezies sieht, die ihn beobachtet?

In jedem Falle war äußerst beeindruckend, wie "höflich" der Silberrücken wartete, um einen Ortswechsel vorzunehmen. Sobald man im Weg stand, signalisierte er, dass man ein paar Schritte weichen sollte. Tat man dies, dann schritt er ganz souverän an einem vorbei - einfach toll!

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ADMIN

Hallo Stefan,

was für eine Geschichte! Das muss wirklich sehr beeindruckend sein, diesen Tieren zu begegnen. Vielen Dank für Deine Zeilen.

Übrigens: Ein richtig tolles Foto vom "Christmas". Ich könnte es stundenlang anschauen...

Lieber Gruß,

Roland

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