Scheinbienen-Keilfleckschwebefliege

Bin ja erst seit kurzem hier bei Euch und auch im Makrothema... es gibt viel für mich zu lernen :-) 

Der letzte Samstag bot mir nochmal die Möglichkeit bei strahlendem Sonnenschein zu fotografieren.
Meiner Meinung nach sollte es sich um eine Scheinbienen-KeilfleckSchwebefliege handeln, die sitzt auf einem Wollmispelblatt. Nach einigen ruhigen Annäherungsversuchen war der Bann dann auch gebrochen und sie bleib schön ruhig sitzen, später flog sie dann doch weg und landete auf...siehe Bild 3. Bin für Anregungen  dankbar.

 

Kommentarbereich

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MOD

Hallo Reiner,

es könnte sich durchaus um eine Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege handeln.Sie wird auch Schlamm-oder Mistbiene genannt. Ganz sicher bin ich mir hier jedoch nicht, denn  zur Bestimmung wäre es gut, noch ein Bild der Draufsicht zu haben, um sicher zu gehen. Dies Bild solltest du, wenn es geht ,bei deinen Beobachtungen immer anfertigen. Ich vergesse dies aber auch manchmal, wenn ich im Makrofieber bin. :-) Bitte vergleiche nochmal mit Bildern der Datenbanken, die dir Mainecoon geschickt hat. Oder hier:

https://arthropodafotos.de/dbsp.php?lang=deu&sc=1&ta=t_38_dipt_bra_syr&…

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Rainer,

herzlich Willkommen! Ich bin auch noch nicht lang in der Makrowelt unterwegs aber versuche trotzdem, dir ein paar (technische) Anregungen zugeben. Dein Objektiv macht einen Abbildungsmaßstab von 1:2 möglich. Damit kommst du schon sehr nahe ran. Je nach Tier und Bildidee (Lebensraum einbeziehen) ist das völlig ausreichend. Wenn du die Motive noch größer abbilden möchtest, kannst mit Zwischenringen, Nahlinsen oder einem Makroobjektiv arbeiten. Mit f/16 bekommst du eine relativ große Schärfentiefe. Du hast die Schärfe aus meiner Sicht bei allen Bilder super getroffen. Die Augen sind scharf! Allerdings solltest du dich eher nach unten orientieren, was die Blende anbelangt, denn in diesem Bereich setzt meist schon Beugungsunschärfe ein. Eine geringere Schärfentiefe hat auch den Vorteil einer besseren Freistellung des Motivs. Ein wenig problematisch ist das Licht. Die pralle Sonne macht harte Lichtkanten und große Unterschiede zwischen hellen und dunklen Bereichen. Ich sehe bei deinen Bildern auch teilweise ausgefressene Bereiche und schätze, dass du knapp überbelichtet hast. Der Roland hat mir den Tipp gegeben, manchmal auf einen leichten Schleier vor der Sonne zu warten. Das Licht wird dann diffuser und die Lichtquelle größer (heftige Reflexionen, z.B. auf Blättern oder dem Tier werden gemildert) und damit kommen die Details der Tiere einfach nochmal besser zum Vorschein. Auch bei komplett bedecktem Himmel sind solche Aufnahmen durchaus möglich, allerdings musst du dann die Blende weiter öffnen und/oder ISO hochschrauben. Die Verschlusszeiten wirst du wohl kaum weiter verlängern können. Respekt, dass du keine Verwackelung reingebracht hast. Ich tue mir bei einer 1/250s durchaus schwer. Auch über die Komposition könntest du dir noch Gedanken machen. Bei Bild 1 ist das Tier genau in der Mitte und das ist nur in wenigen Fällen optimal. Was mir sehr gut gefällt ist, dass du den Tieren respektvoll auf Augenhöhe begegnest.  

Ich denke das Wichtigste ist, Freude an diesem tollen Hobby zu haben und Vieles auszuprobieren. Mit jedem Tag Erfahrung kann man die Motive und Bilder und die dahinterstehende Technik besser einschätzen. Mir macht dieser Lernprozess unglaublich Freude!

Schöne Grüße

Rob

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Makronist

@ Flora1958

Hallo Gabi,

vielen Dank für Deine Hinweise, die Bestimmung habe ich auf der von Maincoon genannten Seite Naturspaziergang vorgenommen. Eine exakte Draufsicht habe ich nicht, aber von hinten sieht man einiges mehr.... und Mistbiene wollte ich das nette Tierchen einfach nicht nennen :-))) wo wir doch so eine nette Freundschaft geschlossen haben....

Viele Grüße

Reiner

 

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MOD

Hallo Reiner,

danke für das nachträglich Einstellen des Fotos. Hier kann man ihre Zeichnung besser sehen. Ich tippe auch auf Mistbiene ( Eristalis tenax)Jedoch  kann man sie sehr leicht mit der gemeinen Keilfleckschwebfliege ( Eristalis pertinax )verwechseln. Bei Eristalis tenax  dürften  die Fühlerborsten nicht gefiedert sein.Du siehst, Schwebfliegen zu bestimmen ist nicht ganz einfach.:-) Man muß auf das geringste Detail achten.Vielleicht kann Roland die Bestimmung noch einmal überprüfen.

Die Larven der Mistbiene leben tatsächlich im Mist oder anderen für uns  unappetitlichen Orten wie Kot,Sickergruben und Aas, fauligem Wasser. Sie sind aber nützlich und filtern schmutziges Wasser und tragen so zur Klärung von Abwässern bei. Daher auch ihr Name.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Rob,

herzlichen Dank für Deine ausführlichen Infos!

Nun fotografiere ich ja schon wirklich lange, aber ich muss gestehen, erst das Makro-Thema führt mich langsam zu überlegtem Handeln und es macht gerade wirklich viel Spaß, auch im Hinblick auf die zunehmend neue Wahrnehmung der Umwelt.

Viele Grüße und einen schönen Abend!

Reiner

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Makronist

Hallo Rainer,

ja, es ist schon verblüffend, was man dann auf einmal alles wahrnimmt, wenn man sich darauf einlässt. Ich dachte auch, dass ich Fototechnik auch vorher grob kapiert hatte aber in der Makrowelt herrschen ein paar eigenwillige Gesetze. Geringe Schärfentiefe bei Blende 16 oder 1/250s als "lange Verschlusszeit" sind da nur Beispiele.

Schöne Grüße

Rob

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Makronist

Hi Rob,
ja stimmt genau... und zumindest bei Insekten, möchten dann alle Parameter richtig eingestellt sein für den eventuell nur kurzen Moment der Anwesenheit.... und dann noch korrekt fokussieren und einen adäquaten Ausschnitt wählen :-))), da kommt am Anfang eine  Menge auf einen zu.

Aber gerade diese flüchtigen Momente sind für mich von besonderem Wert, besonders wenn ich die hoffentlich einigermaßen brauchbaren Ergebnisse später in aller Ruhe ansehen darf, so lange ich will :-))

Vor solchen Bildern, wie Deine im Flug erwischten Insekten, habe ich ja absoluten Respekt, noch ein weiter Weg für mich...kein Plan, wie`s auch nur annähern funktioniert... egal kommt noch. Mein erstes Makroobjekt war daher eine Schnecke, genau aus diesen Gründen :-))

Viele Grüße

Reiner

 

 

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