Hufeisen-Azurjungfer

Hallo Makrofreunde,

die winzigen Azurjungfern (hier ein Weibchen) halten die Stellung in meinem einstmals so reichen Libellen-Revier. Seufz!

Gruß

Nate 

 

Kommentarbereich

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ADMIN

Immer weniger Libellen...

Hallo Nate,

es ist nicht nur ärgerlich, dass so viele Insekten verschwunden sind bzw. verschwinden, sondern auch gefährlich. Den meisten Menschen sind die Folgen des aktuellen Insektenschwunds nicht mal in Ansätzen klar; der Verlust der biologischen Vielfalt ist als deutlich dramatischer einzuschätzen als die Folgen des Klimawandels. Ökosysteme mit intakter Artenvielfalt können sich besser an klimatische Veränderungen anpassen als wenige übrig gebliebene Lebensformen (unter anderem auch der Mensch) an kollabierte Ökosysteme.

Um dies einschätzen zu können, benötigt man jedoch ein grundlegendes Verständnis von ökologischen Zusammenhängen – in unserer Gesellschaft mittlerweile kaum noch vorhanden. In den täglichen Meldungen in unseren Medien hört man hierzu überhaupt nichts mehr – alles andere ist wichtiger. Und die Naturfilme, die beispielsweise das Fernsehen zeigt, grasen nur noch die Hotspots der Welt ab – vom Eismeer bis zum Horn von Afrika, von unter Eisbergen tauchenden Killerwalen bis zu Weiß-Hai-Angriffen auf Delfine. Hierbei machen die Sender verpflichtende Vorgaben wie beispielsweise zur (geringen) Länge der Beiträge zu einzelnen Themen oder zur (geringen) Tiefe des kommunizierten Inhalts.

Sehr begehrt dagegen sind beispielsweise spektakuläre Hyper-Mega-XXL-Highligths von Hyper-Mega-XXL-Arten oder grausige Kampf- und Killerszenen. Sind Szenen zu lang (zu lang beginnt bereits ab ca. 20 Sekunden!) oder gezeigte Tiere zu wenig spektakulär, gehen sofort die Einschaltquoten runter – derjenige Hebel in unserem System, der über Qualität und Ausrichtung der Beeinflussung der Bevölkerung entscheidet.

Es muss soooooooo viel geändert werden – wenn wir es wirklich ernst meinen.

Aber spannen wir den Bogen zurück zu Deinem Libellenfoto.

Ein tolles Bild, mit perfekt ausgerichteter Schärfeebene und einem tollen Bogen (Grashalm).

Das Licht war anscheinend sehr schwach. ISO 1000 ist für eine Makroaufnahme schon´ne Ansage. Ist dieses Bild früh morgens entstanden?

Unabhängig davon: ein sehr harmonisch anmutendes Foto!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Deine Worte verstärken meine Sorge, Roland. Denn ich glaube nicht, dass diese Gesellschaft zu einer Umkehr willens und in der Lage ist. 

Zu meinem Foto: Es war ein Morgen, die Sonne stand noch hinter einem Wäldchen und das Grabenufer, an dem die Hübsche saß, lag komplett im Schatten. 1000 ISO sind für mich Rekord.

Lieben Gruß

Nate 

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