Die letzte Arbeiterin 2019

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ADMIN

Hallo Rüdiger,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Ja, an den warmen Tagen vor Weihnachten waren bei mir auch Honigbienen unterwegs, um zu schauen, ob´s schon Frühjahr ist :-).

Schauen wir uns Deine Aufnahme im Detail an:

Motiv

Das Hauptmotiv ist die Honigbiene. Du hast sie in leicht schräger Position fotografiert – aber mit Ausrichtung nach hinten. Sie blickt also vom Betrachter weg.

Das ist eher ungünstig. Eine solche abgewandte Körperhaltung lädt den Bildbetrachter nicht wirklich ein. Besser wäre eine exakt seitliche Positionierung. Sie wäre neutral. Oder eine zum Bildbetrachter orientierte Körperhaltung. Dies ist natürlich auch in Ordnung.

Licht

Im Foto liegt ein ansprechendes Gegenlicht. Dadurch wirken die Blütenblätter der Christrose sehr attraktiv.

Leider befindet sich jedoch im Schatten inmitten der Blüte das Hauptmotiv, die Biene. Sie sitzt im dunkelsten Teil der Blüte. Das ist ebenfalls eher ungünstig, da das Betrachterauge von hellen Bildbereichen verstärkt angezogen wird und damit auf die Blütenblätter gelenkt wird, also weg vom Hauptmotiv.

LÖSUNG:
Fotografiert man Insekten auf Blüten im Gegenlicht, sollte man darauf achten, dass sie zumindest so zum Licht sitzen, dass ein heller Lichtkranz ihre Körperform umgibt. Das klappt nur, wenn sie frei in der Sonne sitzen. Werden sie hingegen, so wie in diesem Beispiel, voll von der Blüte abgeschirmt bzw. befinden sich in deren Schatten, ist kaum zu vermeiden, dass sie absaufen. Es gehen zu viele Details verloren, das Betrachterauge konzentriert sich sofort auf interessantere, ansprechendere Details im Bild. Das eigentliche Hauptmotiv ist erst einmal uninteressant und muss nach der Bildinterpretation mühsam "erobert" werden. So funktioniert die Wahrnehmung eines unvoreingenommenen Betrachters :-).

Also: Eine Blüte suchen, die beim Gegenlicht zumindest einen leichten seitlichen Lichtstreifer abbekommt, in der sich dann bestenfalls eine Biene aufhält. Anders ist dies im Gegenlicht kaum zufriedenstellend zu bewältigen.

Schärfe

Das Bild weist eine latente Unschärfe auf. Dies liegt an der sehr geschlossenen Blende 20.0. Bei dieser Blende greift bei Deinem Sensor bereits die sichtbare Beugungsunschärfe.

LÖSUNG:
Gehe bei Deiner Kamera möglichst nicht über Blende 11.0. Ab dann wird die Beugung sichtbar – mit der Folge zurückgehender Schärfe und Brillanz über das gesamte Bild hinweg.


Was bleibt ist ein helles Blütenbild, das in der grauen Jahreszeit mit besonderem Genuss anzuschauen ist.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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