Aurorafalter

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ADMIN

Hallo Ilas,

Du hast ihn nicht nur "erwischt", sondern sogar richtig gut getroffen – Deinen ersten Aurorafalter :-). Die Farbdoppelungen des Grün-Weiß beim Falter und der Pflanze wirken sehr ansprechend!

Schärfe / Schärfentiefe

Die Schärfe sitzt gut. Sie deckt die Flügel (in deren unteren zwei Dritteln) ab und lasst so die Schuppen kontrastreich "glänzen".

Etwas anders sieht es mit der Schärfentiefe aus. Und nun muss ich sehr kritisch vorgehen, anders ausgedrückt, eine Nuance beschreiben, die aber recht große Auswirkungen hat. Die Schärfentiefe der eingestellten Blende 6.3 ist so knapp, dass nicht die gesamte Fläche der Flügel von ihr abgedeckt wird. Der obere Teil liegt außerhalb dieser Ebene – und ist damit leicht unscharf. Die Blende 11.0 Deines Minolta 50mm Makro-Objektivs hätte zwar die Schärfeebene ausreichend erweitert, gleichzeitig aber den Hintergrund weniger stark aufgelöst, sodass die Hintergrundblüten zu viel Unruhe ins Bild gebracht hätten. Das wäre also nicht die ideale Lösung gewesen.

LÖSUNG:
Die Lösung liegt in der exakten Ausrichtung der Kamera zum Falter. Die optische Achse muss genau im rechten Winkel zur Flügelfläche ausgerichtet sein, dann werden die ebenen Flügel sogar bei Blende 2.8 komplett scharf :-). Beim Bild oben liegt der Kamerastandpunkt etwas zu weit oben; Du hast schräg von oben fotografiert – geringfügig, aber dies reicht genau aus, die Flügel nicht komplett in die Schärfeebene zu bekommen. Dadurch ist nicht nur die obere Flügelfläche unscharf, sondern auch der äußere Haarkranz. Und das ist das Hauptproblem, denn Haare vor unscharfem Hintergrund ziehen den Betrachterblick magisch an. Die will er scharf sehen. Das liegt an den vielen kleinen Kontrastkanten der Haare.

Um die exakt 90 Grad des Objektivs zur Flügelfläche zu erreichen, hättest Du die Kamera etwas tiefer positionieren müssen. Ein weiterer sehr positiver Effekt wäre dabei gewesen, dass die Augen des Falters besser zur Geltung gekommen wären; Du hättest sie mehr aus gleicher Höhe abgelichtet. Dadurch wären sie besser sichtbar gewesen.

Hätte, wäre, sollte – das sind die vielen typischen Konjunktive, die man locker bringen kann, nachdem das Foto gemacht wurde, am besten noch von jemanden anderen :-). Ich weiß, dass das alles, was ich hier schreibe, immer so leicht gesagt ist; mit der Kamera am Auge sieht es im "Ernstfall" meist ganz anders aus. Aber das ist es, was ich weiter oben meinte: Ich spreche hier mehrere vermeintlich kleine Konjunktive an. Deren Beachtung jedoch hätte (da ist schon wieder so ein Konjunktiv :-)) eine sehr deutliche Verbesserung des Fotos zur Folge gehabt. Deshalb erzähle ich das alles hier...

Bildaufteilung

Falter und Blüte befinden sich (fast) in der Bildmitte. Die Verschiebung nach links ist so gering, dass sie nicht bzw. kaum bildwirksam ist. Eine Verschiebung dagegen bis zur linken Drittellinie hätte den Falter deutlich nach rechts ins leere Bild schauen lassen und damit dort Bildraum geschaffen – ein gestalterisches Mittel, das Wunder bewirkt!


So, jetzt höre ich auf mit dem "Jammern". Ich habe nun so viel geschrieben, dass man den Eindruck bekommen könnte, das Foto sei nicht gelungen. Dem ist nicht so. Ich habe Kleinigkeiten beschrieben. Sie ändern alle nichts daran, dass Dir ein tolles erstes Foto vom Aurorafalter gelungen ist, bei dem die Schärfe auf den ersten Blick gut liegt und eine sehr große Farbharmonie zu einem tollen Gesamteindruck führt.

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Hallo Roland;

Das "jammern" ist o.k.

Dieser Aurorafalter war aktiv und die Möglichkeiten mit dem 50er Objektiv ranzukommen ohne ihn zu verscheuchen sehr begrenzt. Da war Zeitlupe und wenig bewegen angesagt, suboptimal zum exakt ausrichten.

Ein zweites Bild konnte ich noch machen, bei dem die Schärfe besser ist aber der Hintergrund nicht so schön.

Dafür habe ich aber zum Falter auch noch ein Ei erwischt, dass wohl ein Weibchen kurz vorher an die Knoblauchrauke gehängt hat. Das ist ja auch nicht zu verachten. (smiley)

Ich bin übrigens meistens mit einem Einbein unterwegs. Für größere Touren mit "Gepäck" fehlt mir leider die Zeit.

L.G. Astrid

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