Artenfrage

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Makronist

Hallo,

bei Durchsicht der Bilder diesen Jahres bin auf dieses Foto gestoßen. Es ist leider unscharf. Kann vielleicht trotzdem jemand einen Hinweis geben, um welche Art es sich handeln könnte? Oder den Kreis der Verdächtigen eingrenzen?

Die Beobachtung fand im April in einem trocken- mageren, sandigen Habitat mit wenig Vegetation statt. In der Nähe konnte ich vor allem eine große Zahl Grauer Sandbienen beim Brutgeschäft sowie einige parasitierende  Blutbienen und rothaarige Wespenbienen beobachten. Leider habe ich nur dies eine Foto. Markant scheinen mir der platt wirkende Hinterleib, die gelben Beine und die grünen Augen.

Beste Grüße!

Ingo

Kommentare

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MOD

Hallo Ingo,

da gibst Du uns wieder eine Nuss zu knacken. :-) Ich selbst hab erst einmal keine Ahnung, aber versucht der Sache näher zu kommen, weil es mich einfach interessiert. Hast Du schonmal bei den Filzbienen geschaut? Ich  schaue öfter mal auf der Seite  von Naturspaziergang nach. Vielleicht findest Du dort etwas Zutreffendes. Sonst kann dir nur der Bienenkenner hier im Forum weiterhelfen ;-) Auf alle Fälle ein interessantes Insekt. Bin gespannt.

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

es ist ja nicht so, dass ich nicht versucht hätte, es rauszufinden. Bin aber gescheitert. Es ist ein bisschen so, wie früher in der Kneipe oder Disco: Da schaut dir zu später Stunde durch die Menge hindurch eine Frau tief in die Augen, du bist elektrisiert, und plötzlich ist sie weg. Du hältst die nächsten Wochen immer wieder Ausschau nach ihr, aber sie taucht nicht wieder auf. Sie geht dir nicht aus dem Kopf, und du versuchst rauszufinden, wer das war, aber es gelingt dir nicht. Es bleibt ein großes Fragezeichen. Also, kann schon sein, dass ich inzwischen ein bisschen degeneriert bin, aber irgendwie geht es mir bei diesem / diesen entzückenden Wesen auch so. Oh Mannomann, ist schon ´ne krasse Assoziation, oder? ***grins

Mal schauen, ob jemand Licht ins Dunkel bringen kann. Schön wär´s!

Liebe Grüße

Ingo

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MOD

Moin, Ingo!

Nein, überhaupt nicht.:-)  Ich denke schon, dass man das vergleichen kann. Es war aber nicht vom Wissendurst geprägt, sondern eher hormonell bedingt. *grins  Mit zunehmendem Alter ändern sich die Begehrlichkeiten auf allen Ebenen. Wenn wir heute irgendwo rumliegen und etwas entdecken macht uns das wirklich glücklich. Das geht nochmal tiefer als in der Jugend im Discoalter. Wenn mir jetzt z.B.  ein Fröschli in die Augen schaut bin ich hin und weg. Von Kugelspringern gar nicht zu reden.:-)  Und da bin ich eigentlich wieder zurückgekommen zu meinen Empfindungen im Kindesalter. Diese Begeisterung für die Natur und alle Lebewesen mit dem dazugehörenden Wissensdurst. So kann sich der Kreis dann gerne schließen.

Hab einen schönen vierten Advent, Ingo und grüß die Birgit lieb von mir.

Liebe Grüße

Gabi

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ADMIN

Hallo Ingo,

hm, dass Dich diese Begegnung mit der Biene an eine frühere, zu später Stunde durch eine Menschenmenge einer Kneipe oder Disco hindurch tief und elektrisierend in Deine Augen schauende Frau erinnert, ist echt ein Ding. Und dann macht sie auch noch ruckzuck den Verschwindikus, taucht selbst nach wochenlangem Ausschauhalten nicht wieder auf, setzt sich aber dafür in Deinem Kopf fest.

Schade, dass Dir nicht gelungen ist herauszufinden, wer das war. Denn so im Nachhinein betrachtet stellt sich vielleicht sogar die Frage, ob es sich überhaupt um eine Frau gehandelt hat. Denn:

Die Biene, die das im Hier und Jetzt alles wieder hochkommen lässt, ist ein MÄNNCHEN (***obergrins***).

Hm, das Leben schreibt manchmal komische Geschichten... :-).

Liebe Grüße 

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

mit den diversen Merkmalen der Zweibeinerinnen bin ich eigentlich schon länger ganz gut vertraut, da würde ich mal sagen: Irrtum ausgeschlossen. Bei den Sechsbeinern sieht das schon anders aus (noch, ich lerne!). Falls hier später nochmal jemand nachschauen sollte, lade ich noch das weibliche Pendant von Nomada lathburiana hoch (ein Bildausschnitt / die Augen sehen schon deutlich anders aus!). Ich hoffe doch, dass ich mich da nicht irre...

Liebe Grüße nach Estenfeld

Ingo

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ADMIN

Hallo Ingo,

es handelt sich um ein Männchen der Kuckucksbiene Nomada lathburiana. Sie parasitiert bei drei Sandbienenarten, und zwar bei Andrena vaga, Andrena cineraria und Andrena barbarea. Somit passt also auch die Nähe zur Grauen Sandbiene (Andrena cineraria).

Dein Foto zeigt das Männchen (grüne Augen!) beim Aufwärmen auf der Sandfläche. Insbesondere bei Arten mit frühen Flugzeiten – so wie hier im April – werden solche Aufwärmphasen immer wieder eingelegt, insbesondere dann, wenn kalter Wind und/oder eine Wolke vor die Sonne fliegt. 

Liebe Grüße 

Roland

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