Pulsatilla montana

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ADMIN

Hallo Pfingstrose,

herzlich willkommen bei Makrotreff!

Mit diesem tollen Motiv geht für viele Makronisten die Türe auf in die neue Foto-Saison. Es dauert nicht mehr lange... Diese Farbe, diese durchleuchteten Haare – ich höre auf zu schwärmen :-).

Gehen wir ein paar Punkte durch:

Abbildungsmaßstab

Du hast die Blüte der Küchenschelle formatfüllend ins Bild gesetzt. Eigentlich sogar noch größer, denn formatfüllend bedeutet, dass um das Hauptmotiv herum durchaus noch ein Rahmen vorhanden sein darf. Er ist hier im Bild kaum vorhanden; oben und unten stoßen Teile der Blüte fast an den Bildrand an. Dadurch wirkt die Blüte ein wenig wie eingequetscht.

LÖSUNG:
Verfalle nicht zu stark dem Reiz der Vergrößerung :-)! Dies ist zwar sehr verständlich – Makrofotografie und die damit verbundene Vergrößerung ist nun mal reizvoll –, aber hier ist weniger oft mehr. Achte auf eine harmonische Einbettung des Hauptmotiv ins Bild – und dazu gehört ein wenig Platz drumherum.

Schärfe / Tiefenschärfe

Du hast die Punktschärfe auf die Staubgefäße der Küchenschelle gelegt. Das kann man durchaus so machen. Die Tiefenschärfe der Blende 6.3 reicht nun aber nicht aus, die gesamte Blüte in die Schärfe zu bekommen. Leider ist insbesondere der vordere, zur Kamera gewandte Bereich vor der Schärfenebene und damit sehr unscharf. Das ist das erste, was der Betrachter sieht, alleine schon wegen des großen Flächenanteils im Bild. Diese Fläche sollte also möglichst auch scharf sein.

LÖSUNG:
Blende 11,0 hätte auch nicht ausgereicht, um die Blüte von vorne bis zumindest zu den Staubgefäßen scharf zu bekommen; die Blüte ist einfach zu dick, wenn man sie so stark vergrößert . Hier gibt´s nur zwei Möglichkeiten:

  • Verringerung des Abbildungsmaßstabs so weit, bis die gesamte Blüte von der Schärfenebene der Blende 11.0 erfasst wird. Dadurch wird dann allerdings der Hintergrund recht unruhig. Beachte hierbei, dass die Tiefenschärfe unter anderem vom Abbildungsmaßstab abhängt. Der von Dir gewählte große Abbildungsmaßstab verschärft also dieses Problem der geringen Tiefenschärfe. Je größer der Abbildungsmaßstab, desto geringer die Tiefenschärfe.
     
  • Erstellung eines Fokus Stacks mit entsprechend vielen Einzelfotos unter Beibehaltung einer relativ offenen Blende. Dadurch bleibt der Hintergrund angenehm beruhigt. Zur Technik des Fokus Stackings findest Du hier bei Makrotreff eine Menge Beiträge und Artikel – und unsere MAKROFOTO-Spezial:

Belichtung

Das Küchenschellenfoto entstand bei Sonnenschein. Das hat zur Folge, dass es im Foto stark unterbelichtete Stellen gibt (Schattenbereiche bei den Blütenblättern) sowie überbelichtete, nach oben ausgefressene Stellen (die weißen Haare).

Das ist ein etwas größeres Problem beim Fotografieren dieser wunderschönen Pflanze: Die weißen Haare neigen stark zu Überbelichtungen. Und wenn das zu solchen Ausfressungen führt, ist das ungünstig.

LÖSUNG:
Küchenschellen fotografiert man ab besten bei gedämpftem Licht, wie es zum Beispiel bei leicht bewölktem Himmel gegeben ist, oder bei sehr tief stehender Sonne. Auf jeden Fall sollte der Helligkeitsunterschied zwischen den hellsten und den dunkelsten Bereiche in der Blüte nicht zu stark sein; man nennt das Dynamikumfang. Hier also unbedingt auf die herrschenden Lichtverhältnisse achten und grelles Licht in jedem Fall meiden. Die weißen Haare werden sehr schnell zu hell wiedergegeben.

Da die Küchenschellen-Saison kurz bevorsteht, wird bald die nächste Chance kommen, neue Fotos von dieser tollen Pflanze zu machen. Man könnte also schonmal die Kamera scharf machen :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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