Besenheide

Kommentarbereich

Profile picture for user Roland

ADMIN

Hallo Frauke,

ein ausdrucksstarkes Foto – dass ich mir öfter und lange angeschaut habe, ehe ich etwas dazu schreibe.

Es liegt ein deutlicher Schleier in Verbindung mit einer latenten Unschärfe über dem Bild. Dadurch wirkt es insgesamt stark fluffig.

Ich denke, dies ist das Ergebnis einer Modifikation der Linsen im Soligor-Objektiv (?). Das Soligor 2.8/105mm bildet im "Normalzustand" anders ab – recht gute (Zentral-)Schärfe bei relativ unauffälligem, cremigem Bokeh. Es ist bereits recht gut korrigiert.

Davon weicht Dein Besenheidenfoto stark ab. Insbesondere fällt auf, dass es keinen wirklichen Schärfe-Fixpunkt gibt.
Dies ist sicherlich Deine Absicht, davon gehe ich aus. Und sowohl diese Unschärfe als auch die leichte Überbelichtung tragen wesentlich zur Bildwirkung bei. Das Bild wirkt als Gesamtes durch seine Farben, seine Helligkeit und die Unschärfeverläufe im Hintergrund. Diese stark künstlerische Ausrichtung verleiht dem Foto etwas sehr Positives.

Besonders hinsichtlich der fehlenden Punktschärfe im Bild gehen hier die Meinungen sicherlich stark auseinander. Dies ist häufig ein Charakteristikum bei stark künstlerisch ausgerichteten Fotos – und darf sein! Auch ich ertappe mein Auge dabei, wie es immer wieder nach einem Schärfe-Fixpunkt sucht. Wären die Unschärfen noch deutlicher, noch verwaschener, würden meine Augen bzw. mein Geist hinter den Augen sich leichter tun.
Ich denke, es ist wichtig, insbesondere bei der Betrachtung einer Vergrößerung dieses Fotos einen größeren Betrachtungsabstand einzuhalten. Dann dominiert diese positive, fluffige Gesamtwirkung und sorgt für gute Stimmung :-).

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

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Makronist

Hallo alle zusammen,

danke für Eure Kommentare, ich freue mich das Euch das Bild gefällt.

@Roland: Der Schleier kommt vermutlich daher, dass ich mal wieder durch andere Blüten durch fotografiert habe. Aber ich stimme Dir zu, durch die umgedrehte Linse ist es ausgesprochen schwierig etwas richtig scharf zu bekommen. Mir geht es ähnlich wie Dir mit dem Schärfepunkt. Daher habe das Bild mal mit Klarheit und Dunst entfernen rausnehmen etwas mehr in die Unschärfe gezogen. Was meinst Du?

Viele Grüße
Frauke

 

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ADMIN

Hallo Frauke,

Deine Eingriffe haben vor allem bewirkt, dass der nebelige Eindruck stark zunimmt. Mir (!) ist das zu viel des Guten :-).

Hier wird ein Problem sichtbar: Nachträgliche Eingriffe in die Schärfen sind sehr häufig unbefriedigend. Das gilt bei beiden Richtungen: Zu wenig Schärfe lässt sich kaum gut Nachschärfen, zu viel Schärfe lässt sich kaum befriedigend "entschärfen".

Ziel wird es also sein, dass richtige Maß an Schärfe bereits beim Fotografieren selbst zu erreichen. Ich formuliere das bewusst so ("das richtige Maß an Schärfe"), weil nicht immer eine Top-Schärfe das Ziel sein muss; auch Unschärfen können gewollt sein. Auch die sollten bereits beim Fotografieren möglichst präzise dosiert werden.

Und damit sind wir bei der Modifikation bei Vintage-Objektiven. Klassisch sind Linsendreher oder -entnahmen. Dadurch erreicht man teils irrwitzige Effekte – tolle Voraussetzung für kreativ-experimentelles Arbeiten. Leider aber verliert man bei solchen "Taten" sehr häufig eine ordentliche Portion an Schärfeleistung – und zwar auch in der Bildmitte, also bei der Zentralschärfe. Folge: In solchen Bildern ist nicht selten überhaupt kein Schärfepunkt mehr vorhanden.

Alles nicht schlimm! Und es bleibt das hohe Potential des kreativen Experimentierens. Aber das mit der verlustig gegangenen Schärfe muss man mögen... .-).

Lieble Grüße,

Roland

Profile picture for user Erich Müller

Hallo Frauke, 

Ich finde das erste  Foto in seiner Unschärfe sehr schön,  es sieht wie ein mit Pinsel und Farbe gemaltes Gemälde aus, nicht wie ein Foto. 

Ein Bild zum an die Wand hängen,  und jeder wird fragen wer der Maler ist.

Das nachträglich eingestellte Bild verliert zuviel von seinem Flair durch die Bearbeitung. 

Liebe Grüße 

Erich 

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