Biene ohne Namen

Hallo zusammen,

die Biene habe ich in der Früh ca. 7:00 Uhr an einem Waldrand gefunden.

Sie hat sich an dem Halm festgebissen, ich denke sie hat auch dort übernachtet.

Leider weiss ich nicht um welche Art es sich handelt (Hilfe).

schöne Grüße

Werner

 

 

Kommentarbereich

Profile picture for user Flora1958

MOD

Hallo Werner,

da hast du uns ein interessantes Foto eingestellt. Sie gefällt mir sehr gut in ihrer Schlummer-Pose.Hast du gut gesehen, die Situation!

Eine schöne Woche

wünscht dir

  Gabi

Profile picture for user Roland

ADMIN

Schlafe schön und träume süß...

Hallo Werner,

wieder ein sehr schönes – und klassisches –  Morgen-Foto. Warum klassisch? Weil es sich tatsächlich um eine schlafende Biene handelt (wahrscheinlich eine Mauerbiene aus der Gattung Osmia).
Abends suchen viele Wildbienen gerne bestimmte Plätze auf und beißen sich dort mit ihren Mandibeln (= Kiefernzangen) an Halmen o.ä. fest. Dein Foto zeigt die Biene in der klassischen Schlafposition.
Erscheinen dann morgens die ersten wärmenden Sonnenstrahlen, wachen sie auf.

Zum Foto:

Die Schärfe liegt sehr schön auf dem Bienenkörper. Zwei Dinge spreche ich an:

Bildformat

Betrachte das Motiv (schlafende Biene an Grasblüte) abstrakt: Eine längliche Biene hängt an einer länglichen Grasblüte. Damit ist das gesamte (Haupt-)Motiv von länglicher Form. Dies spricht von vornherein für ein Hochformat-Foto. Denn mit einem Hochformat betonst Du die vorliegenden länglichen Formen.

Du hast Dich für das Querformat entschieden. Dieses Format drückt die vorliegenden länglichen Formen ein wenig zusammen, liefert dafür aber zusätzlich Informationen rechts und links neben dem Hauptmotiv. Und diese Informationen sind – nichts! Da ist nichts. Da ist Hintergrund. Weit über die Hälfte des Fotos, fast zwei Drittel, zeigt einfarbigen Hintergrund. Das wäre auch in Ordnung, wenn dies nicht auf Kosten der Information gehen würde, die bei der Entscheidung für ein Hochformat hinzugekommen wären – nämlich die tolle langgestreckte Gesamtform des Hauptmotivs (Biene an Grasblüte).

LÖSUNG:
Bevor man fotografiert, ist es immer sehr hilfreich, das Motiv zunächst einmal zu interpretieren und im Kopf eine Bildidee bzw. Bildvorstellung zu entwickeln. Hierzu bietet sich auch die oben von mir beschriebene abstrakte Betrachtungsform an. Sie liefert in der Regel rasch die entscheidenden Infos über die Formatwahl. Ich habe diesen Vorgang oben mal beispielhaft zelebriert (quasi laut gedacht :-)).

Bildaufteilung

Du hast die Biene im Foto mittig positioniert – mit dem Ergebnis des oben beschriebenen rechten und linken Bildinhalts (einfarbiger Hintergrund).

Die mittige Positionierung des Hauptmotivs erzeugt in der Regel wenig Spannung. Wesentlich besser wirkt eine Positionierung auf eine Drittellinie, hier in diesem Fall auf die senkrechte Drittellinie in der linken Bildhälfte, sodass die Biene nach rechts ins Bild (freierer Bildinhalt) schaut. Im Falle der oben beschriebenen Hochformatlösung wäre dies die untere, waagerechte Drittellinie. Wenn die schlafende Biene dort hinpositioniert wird und nach oben schaut, wird die Höhe der länglichen Grasblüte nochmals betont.

Belichtung

Das Bild ist etwas zu dunkel und wirkt dadurch leicht düster. Dies mag zwar der morgendlichen Stimmung entsprechen, es gehen aber zu viele Details auf dem Bienenkörper verloren.

LÖSUNG:
Eine leichte nachträgliche Aufhellung über alle Lichtwerte hinweg (Regler "Belichtung").

Ein Foto mit einer interessanten Verhaltensweise eines wunderschönen Insekts!

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht",

Roland

Profile picture for user Roland

ADMIN

Mit dem Kopf oder dem Herzen?

Hallo Werner,

Du musst nicht unbedingt zuerst mit dem Kopf an ein Bild herangehen. Im Gegenteil, Du kannst auch dem Gefühl den Vortritt lassen, also zuerst mit dem Herzen herangehen. Es gibt verschiedene Wege, die Charakteristik eines Motivs, das individuell Besondere an bzw. in ihm, zu erfassen. Welcher Weg für einen Makronisten der geeignete ist, das gilt es herauszufinden. Die Kamera ist dann nur noch das Werkzeug in der Hand des Fotografen (= Künstlers), mit dem das Erfasste umgesetzt wird.

Für die meisten ist dieser Schritt gar nicht so einfach. Viele (Makro-)Fotografen sind sich nicht über ihre Ausrichtung, mit der sie das Wesentliche eines Motivs erfassen, im Klaren, mit dem Ergebnis, dass sie entweder intuitiv ihren Weg gehen – oder überhaupt keinen. Letzteres ist wohl der zweifelhafteste Weg, der Weg, der keine Richtung erkennen lässt, der keine Entwicklung ermöglicht. Und das ist sehr schade. Deshalb ist der erste Schritt, sich selbst zu erforschen, zu beobachten, zu welcher Herangehensweise man neigt. Dies kann dann geübt und ausgebaut werden – wenn nicht ohnehin schon geschehen... .-).

Lieber Gruß,

Roland

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich angezeigt. Deine Emailadresse ist nötig, um Dich über neue Antworten zu informieren.