Das Mundwerkzeug einer Wildbiene

Hallo,

heute konnte ich eine Wildbiene (Furchenbiene?) bei der Nahrungsaufnahme an einer Skabiose beobachten. Im Hintergrund eine Ringelblumenblüte. Das Mundwerkzeug der Biene habe ich so noch nicht gesehen. Zur Verdeutlichung habe ich das zweite Bild etwas vergrößert. 

Da der ABM relativ groß war, bin ich Rolands Empfehlung im Zusammenhang mit meiner Einstellung von Fotos der sehr kleinen Fliegenspießwespe gefolgt und habe die Blende etwas weiter geöffnet. Es geht darum, Beugungsunschärfe zu vermeiden / noch etwas an Schärfe zu gewinnen. Ich kann allerdings nicht beurteilen, ob das in diesem Fall was gebracht hat.

Oly 60mm, Raynox 250, Blitz

Liebe Grüße

Ingo 

Kommentarbereich

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ADMIN

Hallo Ingo,

ja, die Punktschärfe ist hier etwas höher, jedoch bewegt sich die Schärfentiefe an der Grenze.

Es geht letztendlich nicht um die Größe bzw. Kleinheit des Motivs, das Du fotografierst, sondern vielmehr um den Abbildungsmaßstab, mit dem Du arbeitest. Hier ist der Abbildungsmaßstab gar nicht so groß, da hätte auch Blende 8 noch ausreichende Punktschärfe geliefert.

Anders verhält es sich, wenn Du die kleine Biene porträtierst. Dann bewegst Du Dich in einem Abbildungsmaßstab, in dem sich die Beugungsunschärfe sichtbar verschiebt. Und dann ist leichte Blendenöffnung angesagt.

Wir sprechen hier von Nuancen. Das muss man jedesmal genau austarrieren. Klingt kompliziert, ist aber leider so... :-).

Eine Frage: Warum hast Du hier mit der Raynox-Linse gearbeitet? Diesen Abbildungsmaßstab hätte doch das Objektiv auch so locker hinbekommen...

In diesem Sinne weiterhin "Gut Licht"

Roland

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Makronist

Hallo Roland,

die Raynox-Linse hatte ich drauf, weil ich tatsächlich ein Portrait machen wollte. Dabei habe ich deinem Rat folgend mal Blende 7,1, mal 6,3 probiert. Die Ergebnisse wollte ich dann vergleichen. Leider ist mir jedoch ein richtig großes Portrait nicht gelungen. Aber da ich durchgehend die Hoffnung hatte, dicht genug heranzukommen, habe ich die Linse draufgelassen.

Mir fehlt noch das Gefühl für die Abbildungsmaßstäbe. Ich erkenne auch nicht unmittelbar (optisch), wann die Beugungsunschärfe einsetzt und folge dann eher dem theoretischen Wissen. Sorry. Aber es nützt nichts, ich muss es ausprobieren und hoffe weiterhin auf deine Rückmeldungen. Das hilft mir sehr.

Du hast Recht: Das klingt kompliziert und ist es auch - für mich jedenfalls.

Vielen Dank und alles Gute

Ingo

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Makronist

Servus Wolfgang,

wahrscheinlich sieht sie so freundlich aus, weil sie reine Vegetarierin ist ;-)... 

Du freust dich ja auch immer, wenn du über MT was Neues lernst. Gestern habe ich gelesen, dass die Bienen sich zur Zeit der Dinosaurier (als vor 130 Mio Jahren oder so) aus den Wespen entwickelt haben. Während die Wespen ja andere Insekten oder Spinnen für ihre Brut jagen, haben die Bienen sich auf Nektar und Pollen ausgerichtet - und dadurch laut Wildbienen.de eine außergewöhnliche Artbildung bei den Pflanzen ausgelöst. Das war mir in dem Ausmaß noch nicht klar. Kannst du ja mal lesen, wenn du magst...

Liebe Grüße

Ingo 

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Makronist

Hallo Ingo,

eine kleine Schönheit, wie sie da so mit verschränkten Armen ihren Rüssel umfasst. Die pelzigen Wildbienen sind einfach immer knuffig.

Liebe Grüße

Inga

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Makronist

Hallo Inga,

ja, knuffig sind sie. Aber sie machen mir das Leben auch nicht leicht. Eigentlich möchte ich zu gerne ein Portrait von vorne machen - und das mit der fototechnisch bestmöglichen Schärfe. Dafür dürften sie gerne auch mal still sitzen. Dazu kommt dann noch das Problem hinter der Kamera :-). Naja, vielleicht klappt es ja nächstes Jahr. Hier fliegt fast nix mehr.

In dem Zusammenhang eine Frage: In Süddeutschland ist es ja noch schön warm. Ich frage mich schon länger, ob das Insektenjahr dort deswegen auch länger dauert. Oder haben die die gleiche eingebaute Zeitschaltuhr wie im Norden? Diese Frage habe ich mir auch bzgl. Südfrankreich gestellt, aber keine Antwort gefunden. Wäre ja schön, wenn man mit einer Herbstreise das Hymenoptera-Makro- Jahr verlängern könnte. Aber beim rumgooglen bzgl. Südfrankreich kommen nur Meldungen zur Bettwanzenplage - und zum Verstummen der "Cigales". Das scheint Frankreich geschockt zu haben. Der Klimawandel lässt grüßen, den Zikaden ist es zu heiß geworden. 

Liebe Grüße

Ingo

P.S.: Ganz tolle Fotos hast du eingestellt!!!

 

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MOD

Moin, Ingo!

Schöne Bilder hast Du eingestellt. Bei mir fliegt auch nicht mehr viel, obwohl es noch wärmer ist. Nur so zur Info! ;-) Bleib weiter dran, Du wirst immer besser. 

Liebe Grüße

Gabi

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Makronist

Hallo Gabi,

danke für deine netten Worte und die Info. Aber ehrlich: Sooo viel weiter südlich bist du ja jetzt auch nicht wohnhaft ;-). 

Die Frage bleibt aber für mich spannend. Wie ist das z.B. auf den Kanaren, dass ist es ja ganzjährig moderat warm. Stellen die Bienen und Wespen da auch im Oktober ihre Arbeit ein? Hmm, keine Ahnung. Was man alles nicht weiß!

Liebe Grüße

Ingo  

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